"Mein Freund war überzeugt, dass nur er so intensiv und masslos lieben kann. Die Partner, so dachte er, liebt ihn vielleicht auch, aber jedenfalls viel weniger. Wahrscheinlich, weil er in seinem tiefen Selbsthass überzeugt war, dass niemand ihn wirklich lieben kann. Da er meine Liebe nicht fühlen konnte und mir grundsätzlich, und meinen Worten im besonderen, misstraute, sah er nur eine Möglichkeit: Ich musste meine Liebe immer wieder durch Taten beweisen. Und er hatte eine einfache Formel gefunden: Liebe = Zeit.
„Wenn du mir Zeit schenkst, möglichst oft mit mir zusammen bist (aber nur dann, wenn ich es will, also musst du auf Abruf bereitstehen), dann beweist du mir, dass Du mich liebst !“
Das war eine schreckliche Ungleichung: “Ich liebe Dich mit all meiner Kraft, aus ganzem Herzen, aber Du liebst mich nicht wirklich, ich glaube Dir nicht, dass Du mich auch so liebst.“
„Du kannst es mir ja beweisen, dass du mich liebst, indem du mir Zeit schenkst.“ Damit diktierte er die Bedingungen, unter denen die Beziehung funktionierte und schob die Verantwortung für die Beziehung ganz allein mir zu.
Aber es ging noch weiter: “Wenn du mir keine Zeit gibst, so wie ich es will, dann liebe ich dich auch nicht mehr. Dann hasse ich dich und breche die Beziehung ab. Mit so einer schlechten Frau will ich nichts mehr zu tun haben!“

"Ist der Partner weit weg, unerreichbar, auch gefühlsmässig, ist der Borderliner schlecht gestimmt, hat Verlassenheitsängste, überträgt die negativen Gefühle auf den Partner. Oder er erpresst seine Partnerin: Wenn du nicht tust, was ich will, wirst du leiden."

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